Titel:  US- Wie Worte so laut
Autorin: Ronja Delahaye
Verlag:  /- Mai 2019
Buch: 14,99
eBook: 2,99
Seiten:
320

Inhalt
„Die Abwesenheit von Worten hat in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt. Nein, eigentlich ist es nicht die Abwesenheit von Worten – sondern viel mehr die Anwesenheit von Stille. Sie umgibt mich wie ein willkommener Kokon. Bis ich jemandem begegne, bei dem ich das Bedürfnis habe, mich daraus zu befreien.“

Seit Jahren spricht Reyes nur noch mit ihren engsten Vertrauten, in der Öffentlichkeit hüllt sie sich in Schweigen. Sie hat Angst. Angst davor, dass fremde Menschen ihre Stimme hören könnten. Doch dann trifft sie auf den tauben Fynn, bei dem sie sagen kann, was immer sie will. Der junge Musiker führt ihr vor Augen, wie wundervoll es sein kann, aus ihrem gewohnten Leben auszubrechen. Reyes‘ Umfeld beobachtet die Entwicklung misstrauisch. Dabei wird der jungen Frau eines klar: Viele könnten ihr zuhören, aber es gibt nur einen, der sie wirklich versteht. Aus ihrer Stille werde Worte, aus Worten eine gemeinsame Sprache. Schon bald entwickelt Fynn Gefühle für die stille junge Frau, schwört sich aber, diese ihretwillen hintenanzustellen.

Doch ist das wirklich die richtige Entscheidung für ihn – und für Reyes?(Quelle: Klappentext)

„Vermutlich ist es ihr peinlich gewesen, die Schwester von dem Mädchen zu sein, das ihre Stimme wie Arielle verloren hat. Bei mir gibt es bloß keine Ursula. Meine böse Meereshexe ist mein eigener Kopf und die Gedanken darin, die mir die Kehle zuschnüren.“ Position 452

Meine Meinung:

Ihr wisst, dass das hier eigentlich nicht meine übliche Lektüre ist, ABER irgendwie hat mich dieses Buch angesprochen. Umso mehr hab ich mich gefreut es lesen zu dürfen. Enttäuscht wurde ich nicht! Hier und da hätte ich mir zwar mehr Informationen gewünscht (gerade zu Fynns Vergangenheit), aber auch so konnte die Autorin nicht nur mit einer schönen Liebesgeschichte, sondern auch mit dem Einweben wirklich wichtiger Themen bei mir Punkten. Psychische Erkrankungen ein großes Thema über das viel zu wenig gesprochen wird und auch die damit oft verbundene Stigmatisierung findet Eingang, genau wie der Aspekt, dass psychische Erkrankungen in allen Schichten auftauchen 🙂 

Cover:

Frau Kropmann hat hier ein Cover geschaffen, das wirklich gut zum Inhalt passt 🙂 

Charaktere

Die Charaktere sind  authentisch und facettenreich.

Reyes

„[:::]weil mein Kopf keine Ruhe gibt, bis er nicht weiß, was all die anderen Menschen über mich denken. Weil ich diese unbegründete Angst habe, dass alle Anwesenden insgeheim über mich reden, sich die Mäuler zerreißen und alles, was ich mache, genauestens unter die Lupe nehmen. “ Position 390

Reyes hat im September Geburtstag. Sie fühlt sich sicher, wenn sie anstatt ihrer Stimme ihre Finger zum Kommunizieren nutzen kann. Sie fühlt sich gut dabei im Hintergrund zu verschwinden und unsichtbar zu sein. Dennoch oder gerade deswegen ist sie jedoch Gesprächsthema Nummer 1. Reyes hat eine Schwester namens Lucia, der sie schon immer ähnlich sah. Beide haben blaue Augen, die zur Iris hin mit goldschimmernden Sprenkeln durchzogen sind und blonde leicht gewellte Haare. Ihr Vater ist Architekt. Sie arbeitet von zuhause aus über das Internet und hat das College ein Jahr früher abgeschlossen. Ihre beste Freundin heißt Nasrin. 

Fynn

Fynn hat blonde etwas längere Haare und einen Bart. Als Kleinkind hatte er einen Unfall und ist taub. Er kann nur singen, weil er das Sprechen schon vor dem Unfall so gut gelernt hat. Er spürt die Vibration des Instruments und die seiner Stimme und singt und spielt nach Gefühl. Er lebt in einer WG mit Sadie, welche ein Yogastudio führt und den Bass für verschiedene Metal-Bands spielt. Fynn ist allerdings nicht nur ein Straßenkünstler, sondern studiert an der Uni Sozialpädagogik und hat in zwei Semestern seinen Bachelor.  Einmal in der Woche unterrichtet er Kinder mit speziellen Bedürfnissen in einem Kindergarten. Er hat einen Bruder. 

Der Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin lässt einen über die Zeilen hinweg fliegen.

Fazit

Es ist eine Geschichte über Freundschaft. Eine Geschichte über die Liebe. Eine Geschichte über Krankheit, über Stigmatisierung, über das durchbrechen von Mauern, die einen bezwingen. Eine Geschichte darüber, dass man trotz Hindernissen seine Ziele erreichen kann.

Die Geschichte von Reyes und Finn ist mehr als nur eine Liebesgeschichte 🙂 

Ich danke der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.