Titel: Das Böse in deinen Augen
Autorin: Jenny Blackhurst
Verlag: Bastei Lübbe – April 2018
Buch: 11,00 €
ebook – 8,99 €
Seiten: 432
Genre: Psychothriller
Inhalt
Als die Kinderpsychologin Imogen Reid den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson übernimmt, weigert sie sich, den seltsamen Gerüchten um das Mädchen zu glauben. Ellie sei gefährlich, so heißt es. Wenn sie wütend wird, passieren schreckliche Dinge. Imogen hingegen sieht nur ein zutiefst verstörtes Kind, das seine Familie bei einem Brand verloren hat und ihre Hilfe benötigt. Doch je näher sie Ellie kommt, desto merkwürdiger erscheint ihr das Mädchen. Dann erleidet auch Imogen einen schrecklichen Verlust – und sie fürchtet, dass es ein Fehler war, Ellie zu vertrauen … (Quelle: Klappentext)
Meine Meinung
Dieses Buch hat mich gut unterhalten. Dennoch hatte ich mir irgendwie mehr erhofft. Außerdem bleiben am Ende ein paar Fragen offen, was ich persönlich sehr schade finde. Dass Imogen trotz ihrer extremen Labilität weiterhin in ihrem Beruf tätig ist, ist erschreckend. Das Buch regt allerdings schon zum Nachdenken an. Es thematisiert Mobbing und auch die Tatsache wie schnell Gerüchte – gerade in kleinen Orten zur Wahrheit werden.
Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut!
Charaktere
Die Hauptprotagonisten sind gut beschrieben.
Imogen Reid
Imogen Reid hatte eine sehr schwere Kindheit und kommt dann nach 20 Jahren zurück in ihr altes Heimatdorf. Auch wenn das Dorf sie vergessen zu haben scheint, ist die Vergangenheit für sie sehr präsent. Imogen ist anfangs sehr engagiert und versucht den Leuten klarzumachen, dass Ellie nichts mit den schrecklichen Ereignissen zu tun hat. Allerdings ist sie sehr labil und scheint unfähig zu sein eine professionelle Distanz zu ihren kleinen Patienten zu wahren. So kauft sie beispielsweise Kleidung für sie. All das führt dazu, dass das kleine kranke Mädchen sich erhofft bei ihr leben zu können.
Ellie Atkinson
Ellie ist undurchschaubar. Zu Anfang möchte man sie verteidigen. Dann im weiteren Verlauf kommen jedoch zunehmend Zweifel auf. Ist sie vielleicht doch das Böse? Viel zu schnell lässt man sich durch die Geschehnisse und die Meinungen von Dorfbewohnern und Lehrern mitreißen. Ellie gewinnt durch ihre Pflegeschwester an Selbstvertrauen und lässt sehr stark von dieser lenken und beeinflussen.
Die Handlung
Die Handlung ist spannend, authentisch und durchweg emo
Die Hauptquelle der Spannung der Geschichte ist die Tatsache, dass man bis fast zum Ende ständig hin und her schwankt was Ellies Schuld anbelangt. Zu Beginn erscheint die Angst der Bewohner Gaunts wie eine kleingeistige Überreaktion, denn einem jungen Mädchen vorzuwerfen, es könne mit der Kraft ihrer Gedanken schlimmer Dinge passieren lassen, wenn sie wütend ist, scheint absurd. So denkt auch Imogen, die alle für ihre Ängste verurteilt und eine engere Verbindung zu Ellie aufbaut. Doch mit laufender Handlung werden sowohl wir Leser als auch Imogen immer unsicherer, was ihre Unschuld anbelangt. Ebenso unheimlich wie berührend wird dargestellt, wie die Psychologin zwischen Bauchgefühl und klarem Verstand, Vertrauen und Zweifel, Zuneigung und Angst wankt und in Ellie mit jedem weiteren Menschen, der sie aufgibt, weiter in den Abgrund zu fallen scheint…
Der Schreibstil
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, packend und anschaulich. Das Tempo wird durch die kurzen Kapitel und die Sichtwechsel kontinuierlich hoch gehalten.
Fazit
IIn „Das Böse in deinen Augen“ nimmt die Autorin Jenny Blackhurst eine gute Idee auf, kann aber aus meiner Sicht das Potential der Geschichte nicht ausschöpfen. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.
Bewertung
Ein Thriller mit Potential
Das Bild für die Bewertung habe ich aus folgenden Bildern zusammengestellt: